Dieses Album erschien bereits 2018 über Dreamlord Recordings auf CD, aber die Würdigung hörenswerter Musik kann nie zu spät kommen, nicht wahr? KORBs erste LP (tolles Vinyl in sowohl haptischer als auch klanglicher und optischer Hinsicht vom peruanischen Liebhaber-Label Necio!) kommt einem Freudenfest für Fans modularer Synthesizer und Nachfahren der größtenteils europäischen (deutschen) Pioniere der sogenannten Kosmischen Musik gleich.

Das britische Duo - Alec Wood und Jonathan Parkes, vermutlich beide Multi-Instrumentalisten - fährt vom Start weg einen recht eigenwilligen Stil, dessen Hauptinspiration zumindest für die härteren (relativ gesehen, wir reden hier nicht von Metal-Gitarren) Space Rock à Hawkwind - 'Teleforce! - sein dürfte. Dadurch, dass der Bass in den durchgehend hypnotisch repetitiv strukturierten Tracks eine dominante Rolle übernimmt, entsteht ein warmes Klang-Ambiente, aus dem KORB insbesondere während des einlullenden 'Power Structure' Kapital schlagen.

Der Opener 'Voyager' fällt vergleichsweise bedachtsam aus, passenderweise mit sirrenden Synthesizern, wohingegen 'Shapeshifter' keinesfalls unbequem fuzzy kratzt und 'Earth Ritual' glatt als instrumentaler Schnipsel aus den Archiven der Doors durchgehen könnte. 'Setjen to Condor' wiederum trägt überraschend finstere Züge, bevor das Finale 'Korbs First Android' die buchstäbliche Sonne aufgehen lässt.

FAZIT: Ein toller Einstand einer Band, die sich aufgrund ihrer völligen Unbedarftheit, was kommerzielle Ambitionen angeht, einem kauzig krautigen Klängen zugetanen Publikum andient - KORB sind auf ihrem Erstling schon gut gewesen und kommen auf "Korb II" noch schneller auf den Punkt, doch Interessenten beginnen gleich hier, denn die Band ist noch jung und wird ihren Weg durch den Underground - vielleicht auch darüber hinaus? - definitiv gehen.